Trockene Haut
Trockene Haut wirkt rissig und spröde – und ist oft begleitet durch Juckreiz und Rötungen. Es mangelt der Haut an Lipiden und natürlichen Feuchthaltefaktoren. Die Ursachen für die trockene Haut sind vielfältig; so trocknen beispielsweise Umwelteinflüssen wie Kälte, häufiges Waschen und Heizungsluft die Haut rasch aus. Aber auch die natürliche Hautalterung, eine genetische Veranlagung oder verschiedene Erkrankungen können eine Rolle spielen.
Wie entsteht trockene Haut?
Häufiges Waschen
Häufiger Kontakt mit Wasser, wenn möglich noch mit Zusatz von fettlösenden Substanzen (Seife), führt zur Quellung der Hornschicht und zur Schädigung des Schutzfilms. Es kommt zu verstärkter Abdunstung und somit zum Feuchtigkeitsverlust.
Lebensgewohnheiten und Umwelt
Lebensgewohnheiten wie Sonnenbaden, Rauchen oder Alkoholkonsum, aber auch Umweltfaktoren wie Kälte oder insgesamt trockene Luft (z.B. durch Heizung) belasten die Haut zusätzlich.
Alter
Im Alter nehmen generell Elastizität, Weichheit und das Wasserbindungsvermögen der Haut ab. Durch den Verlust von elastischen Fasern und der Schrumpfung der Talgdrüsenkörper wird die Haut dünner, schlaffer, leichter verletzlich und trocknet leichter aus.
Hormone
Hormone können eine Rolle spielen: Mit Einsetzen der Wechseljahre klagen viele Frauen über trockenere Haut.
Genetische Veranlagung
Neben Hautalterung, Schädigung durch äussere Einflüsse und hormonelle Änderungen führen auch genetische und immunologische Faktoren wie Allergien zu kranker Haut.
Die Rolle der natürlichen Hautbarriere
Eine der wichtigsten Aufgaben der Haut ist die Schutzfunktion: Nötig dafür ist eine intakte natürliche Hautbarriere aus Hornzellen und Lipiden. Diese soll die Haut vor äusseren Einflüssen wie Schmutz, Allergenen, Viren oder Bakterien schützen – ist die Haut jedoch trocken, schuppig und rau, wird diese Barriere durchlässig: Mikroben, chemische Substanzen oder Allergene können leichter in tiefere Hautschichten gelangen, was eine Immunreaktion auslöst. Sichtbar wird das an geröteter und juckender Haut.
Trockene Haut sollte daher mit besonders milden Präparaten gereinigt, gepflegt und beruhigt werden. Auf diese Art kann sich die Haut regenerieren und ihre natürliche Schutzfunktion wieder gewährleisten.
Die richtige Reinigung und Pflege der trockenen Haut
Ein grundlegender Aspekt der Pflege der trockenen Haut ist die hautschonende Reinigung:
- Herkömmlich Duschmittel schäumen sehr stark aufgrund der darin enthaltenen Seifen, entfetten jedoch die Haut auch sehr stark. Durch die dann fehlenden Lipide kommt es zu einer Schädigung der natürlichen Hautbarriere und zu einem Austrocknen der Haut.
Empfehlenswert ist daher eine milde Reinigung, welche die Haut nicht entfettet.
Bei der Pflege der trockenen Haut spielen Lipide und natürliche Feuchthaltefaktoren in der Hornhautschicht eine zentrale Rolle:
- Lipide verbinden die Hornzellen miteinander und verhindern einen Feuchtigkeitsverlust auf dem interzellulären Weg. Um diese interzellulären Lipide aufzubauen, benötigt der Körper Ceramide. Ceramide besteht unter anderem aus Linolsäure, welche zum Beispiel in Mandelöl vorkommt.
- Natürliche Feuchthaltefaktoren (NMF, natural moisturizing factors) sind Kombinationen von aktiven freien Aminosäuren und anderen physiologischen Stoffen wie Milchsäure, Urea und Salzen. Diese halten die Haut feucht und geschmeidig, und helfen Feuchtigkeit in der Haut zu speichern. Einer der wichtigsten NMF’s in der Haut ist Milchsäure. Ist die Haut trocken, so ist auch oft zu wenig Milchsäure in der Haut enthalten – das Wasser kann in den Hornzellen nicht mehr ideal gespeichert werden und die Haut trocknet aus.